Bosnien & Herzegowina Roadtrip-Guide

Durch die raue Seite des Balkans

Inhaltsverzeichnis

Key Facts über unseren Bosnien & Herzegowina-Roadtrip

In Bosnien & Herzegowina waren wir das erste Mal, als wir Kroatien bereist haben. Wir wollten einen Tagesausflug nach Mostar machen, da die bosnische Grenze nicht weit war. Wir sind völlig unvoreingenommen und ohne großes Wissen über das Land rüber gefahren, und was soll ich sagen: Es war Liebe auf den ersten Blick!

Seitdem gehört Bosnien & Herzegowina jedes Mal zu unserer Route, wenn wir Richtung Balkan fahren. Ohne darüber zu sprechen steht für uns beide jedes Mal fest, dass wir vor dem eigentlichen Reiseziel ein paar Tage in Bosnien & Herzegowina verbringen werden. Und jedes mal verlieben wir uns ein kleines bisschen mehr in dieses kleine Balkan-Land.

Im Spätsommer 2023 haben wir uns dann auch endlich mal die Zeit genommen, die dieses raue und herrliche Land am Balkan verdient und sind fast 2 Woche mit unserem Campervan durch Bosnien & Herzegowina gereist, bis wir im Anschluss daran nach Montenegro rübergefahren sind.

Bosnien & Herzegowina ist nicht in der EU. Einreisen könnt ihr allerdings visafrei über jeden Grenzübergang, auch ohne Reisepass und nur mit dem Personalausweis. Die Mehrheit der Einheimischen ist muslimisch, so ist es nicht unüblich, dass man mehrmals am Tag den Muezzin hört, wenn er zum Gebet ruft. Was die Landschaft angeht, hat Bosnien & Herzegowina einiges zu bieten! Lange Gebirgsketten mit abgelegenen Offroad-Pisten, weite Ebenen und ein mildes Klima, ähnlich wie im Norden Kroatiens.

Wenn du nach Bosnien & Herzegowina kommst, musst du unbedingt eines der Nationalgerichte, Klepe, probieren. Ein Ravioli-ähnliches Gericht, das mit herrlichem Knoblauch-Joghurt serviert wird. Generell lohnt es sich fast gar nicht mehr, eigenständig zu kochen. Im richtigen Restaurant (kein Imbiss) kann man mit zwei Personen inkl. Bier für nicht mal 20 EUR zu Abend essen.

Reisezeit

das ganze Jahr über

Dauer

1 - 2 Wochen

distance

Anreise mit dem Auto

ca. 15 Stunden / 1.400 km

Wildcamping?

Offiziell nicht erlaubt, aber fast überall geduldet

Währung

KM (Konvertible Mark)
Umrechnungskurs: 1 KM = 0,5 EUR

Sprache

Bosnisch, Englisch eher nur in den größeren Städten

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Lieblingsplätze

Wir verraten euch, welche unsere Lieblingsplätze in Bosnien & Herzegowina waren, wo wir nicht wieder hinfahren würden und was uns so richtig vom Hocker gehauen hat.

Der alte Militärflughafen Željava Air Base (A)

Direkt auf der kroatisch-bosnischen Grenze liegt der alte Militärflughafen Željava Air Base – zwischen den Plitvička Seen und der Stadt Bihać. Am Eingang des alten Militärgeländes wartet direkt die alte Cessna-Maschine, die als stummer Zeitzeuge dort trohnt und wohl auf ewig daran erinnern wird, was in der Vergangenheit liegt.

Mittlerweile ist die alte Cessna ein beliebtes Fotomotiv und über und über mit Stickern verschiedenster Reise-, Biker- oder Vanlifegruppen beklebt. Auch wir haben uns mit einem Abseits der Strasse-Sticker verewigt, wenn du uns findest, mach doch mal ein Bild und schick es uns bei Instagram rüber. 

Direkt neben der Cessna steht eine kleine Kaffeebude. Dahinter geht die Straße weiter bis auf das Gelände des alten Militärflughafens. Der Militärflughafen ist eine einmalige Kulisse, denn du kannst mit dem Campervan (oder auch jedem anderen Fahrzeug) komplett über den ganzen Flughafen fahren, auch über die alten Landebahnen – nur ohne Abheben versteht sich.

Neben den Landebahnen gibt es auch die alten Bunker und Tunnel, die ein beliebtes Fotomotiv bei Motorradfahrern ist. Einige sind auch sehr weit in die Tunnel reingefahren, das haben wir aber, aus Angst vor herabfallenden Steinen, nicht gemacht.

Achtung: Die Tunnel gelten als einsturzgefährdet, daher ist das Betreten und Befahren auf eigene Gefahr. Weiterhin (und das trifft auf ganz Bosnien & Herzegowina) sind Wiesen und Felder seit dem Krieg noch nicht vollständig von alten Landminen befreit. Daher ist davon abzuraten, befestigte oder unbefestigte Wege zu verlassen – erst recht auf einem alten Militärgelände!

Banja Luka (B)

Reist man von Nordwesten kommend in Bosnien & Herzegowina ein, führt der Weg kaum an der Stadt Banja Luka vorbei. Direkt am Fluss gelegen gibt es ein tolles Restaurant zu günstigen Preisen: das Restaurant Slap. Bei Sonnenuntergang gleich doppelt so schön.

Gleich am nächsten Morgen lohnt es sich, vom Orthodoxen Kloster Krupa na Vrbasu den schmalen Wanderweg runter zum Fluss Krupa zu gehen. Dauert ca. 10 Minuten. Achtung: Der Rückweg ist zwar kurz, aber sehr steil. Wer nicht gut zu Fuß ist sollte von der anderen Seite des Flusses kommen, dort gibt es auch Parkplätze.

Unten erwarten dich die Krupa Wasserfälle, nicht groß oder besonders spektakulär auf den ersten Blick, aber ein herrlicher Ort, um sich bei Hitze abzukühlen. Aber das eigentliche Highlight der Krupa Wasserfälle sind die kleinen Holzhütten, in denen noch per Mühlrad, angetrieben vom Wasserfall bzw. vom Fluss, Mehl gemahlen wird. Aus dem Mehl werden vor Ort kleine Pfannkuchen und andere Teigtaschen gebacken, die du direkt dort kaufen und essen kannst.

Mlinčići Wassermühlen und die Altstadt von Jajce (C)

Auf dem Weg in die Altstadt von Jajce wirst du, je nach Route, an Mlinčići vorbeikommen. Ein kurzer Ausflug zu den Wassermühlen lohnt sich, denn der Eintritt ist frei und es macht richtig Spaß, zwischen den kleinen Wassermühlen über die alten Holzstege zu spazieren. Achtung: Die Holzwege können sehr rutschig sein, wir haben hier fast unsere Kamera im Wasser verloren – aber nur fast.

Hinter den Wassermühlen liegt der Plivsko See, der eine große Liegewiese zum Sonnen und Picknicken, Toiletten und ein paar Imbissbuden hat. Direkt am Parkplatz von Mlinčići haben wir auch ein super cooles Restaurant entdeckt, das aus alten Stahlträgern und Vintage-Möbeln bestand – leider hatte es am Tag unseres Besuchs geschlossen – aber wenn du es besucht hast, lass doch mal einen Kommentar da, wie es war!

Von Mlinčići  aus sind es nur 10 Minuten mit dem Auto bis nach Jajce. Wir haben in der Nähe des Pliva Wasserfalls geparkt, die Parkplätze in Jajce sind alle kostenpflichtig. Wir waren überrascht, dass der Wasserfall mittlerweile 5 EUR Eintritt kostet. Dafür, dass der Wasserfall künstlich angelegt ist, lohnt sich das nicht unbedingt – fanden wir zumindest. Zum Wasserfall geht es einen etwas steileren Weg hinunter, eine Zipline gibt es mittlerweile auch, außerdem einen kleinen Sprungturm direkt über dem Wasserfall.

Von da aus ist man schnell in der Altstadt von Jajce, die ein paar tolle Cafés und Restaurants hat. Über der Stadt trohnt die Alte Burg, die inklusive Katakomben auch besichtigt werden kann.

Auszeit am Stausee Ramsko Jezero (D)

Ein ganzes Stück weiter südlich liegt der Stausee Ramsko Jezero. Der See bietet sich absolut an, dort ein paar Tage nur mit Aussicht genießen, schwimmen gehen und Bier in de Hand zu verbringen. Rund um den Stausee herum gibt es viel freie Fläche, genug Platz für jeden, um die Ruhe zu genießen.

Je nach Jahreszeit ist der Wasserstand des Ramsko Jezero höher oder niedriger. Morgens haben wir nur ein paar freilaufende Hunde der angrenzenden Bauernhöhe und Fischer aus dem See gesehen. Wichtig: Je nach Wetter solltest du deinen Stellplatz mit Bedacht wählen, da der Untergrund recht torfig ist, und bei Regen Gefahr besteht, sich festzufahren. Von unserem Platz aus haben wir auf der gegenüberliegenden Seite des Sees einen VW Bus gesehen, deren Fahrer mit dem Fahrrad davongefahren sind und mit einem Traktor zurück kamen, der den Bus rausgezogen hatte.

Empfehlung (unbezahlte Werbung): Vor kurzem hat am See ein ganz toller Campingplatz eröffnet, der Camping Bosnijak. Für 15 EUR pro Nacht gab es ein niegelnagelneues Badehaus, Waschmaschine, Stellplätze mit Seeblick und einen Schlauchbootverleih. Wir hatten eine ganz tolle Zeit dort, waren schwimmen, Bootfahren und unsere Hunde waren herzlich Willkommen.

Tagesausflug nach Mostar (E)

Mostar ist das touristische Herzstück von Bosnien & Herzegowina. Und auch wenn es mittlerweile (leider) recht überlaufen ist, lohnt es sich, unter der Woche einen Tagesausflug in die kleine Stadt Mostar zu machen. Wir waren total überrascht, wie wir uns mitten in Europa gefühlt haben, als wären wir im Orient. Nicht überrascht sein, wenn mitten beim Stadtbummel der Muezzin zum Gebet aufruft. Und unbedingt die 7 Sachen bei dir halten, da wir hier von Kindern fast beklaut wurden.

Mitten in Mostar befindet sich der Bazar. Es gibt viele Geschäfte mit tollen handgemachten Sachen, dazwischen natürlich auch viele klassische Souvenirs, die wohl eher aus dem asiatischen Raum ihren Weg hierher gefunden haben. Wenn du über den Bazar schlenderst, kannst du kaum um die berühmte Brücke herum laufen. Denn auf der Brücke tummeln sich den ganzen Tag über die sogenannten „Brückenspringer“, die aber niemals springen, egal wie viel Geld du ihnen in ihr kleines Körbchen legst. Besser einfach weitergehen.

In der Altstadt gibt es super viele kleine Cafés und Restaurants mit super günstigen Preisen. Tipp: Unbedingt das Nationalgericht Klepe probieren, das sind ravioliähnliche Teigtaschen, die mit einem Knoblauch-Joghurt serviert werden. Wir haben mitten in der Altstadt für ca. 14 € mit Getränken zu Mittag gegessen!

Zwischen den Restaurants & Cafés finden sich auch einige Treppen und schmale Wege zum Fluss runter. Von da aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Brücke und von da aus werden auch die meisten Fotos der Brücke gemacht.

Verlässt man das Zentrum von Mostar, stellt man schnell fest, dass der Jugoslawien-Krieg noch gar nicht so lange her ist. An vielen Stellen findet man immer noch zerfallene Häuser, die nie aufgebaut wurden, oder Fassaden mit Einschusslöschern.

Besichtigung des alten Kloster Blagaj (F)

Nur etwa 15 Minuten mit dem Auto von Mostar entfernt befindet sich der Ort Blagaj mit dem gleichnamigen Kloster. Ein Tagesausflug nach Mostar lässt sich ideal mit einem Abstecher zum Kloster Blagaj verbinden. Wir sind von Mostar aus auch gleich zum Kloster, so dass wir zur „Golden Hour“ ankamen – lohnt sich, aber unbedingt Mückenspray einpacken, wir wurden geradezu zerfressen.

In der Nähe des Klosters gibt es einen großen Parkplatz, von da aus sind es gerade mal 5 Minuten bis zum Kloster. Der Anfang des Weges führt noch an Verkaufsständen vorbei, die aber abends glücklicherweise alle schon geschlossen hatten. Kurz vor dem Kloster befinden sich auf beiden Seiten des Flusses viele Restaurants.

Tipp: Kurz vor dem Ende des Weges vor dem letzten Restaurant die Brücke rüber in das Restaurant Vrelo nehmen, gleich hinter dem Restaurant befindet sich ein schmaler Trampelpfad, der bis kurz vor den Berg führt. Von da aus hat man die beste Sicht auf das Kloster. Das Kloster liegt direkt am Berg und am Wasser und sieht einfach unfassbar schön aus. Man kann für kleines Geld auch reingehen, das haben wir allerdings nicht gemacht.

Besuch der Hauptstadt Sarajevo (G)

Ein Besuch der Hauptstadt Sarajevo empfiehlt sich auch dann für dich, wenn du eigentlich nicht gerne in Großstädte fährst. Zu der Personengruppe gehören auch wir, und dann haben wir auch noch zwei Hunde dabei. Aber wir haben Sarajevo als total entspannt empfunden, mit für Hauptstädte echt wenigem Verkehr und vielen Parkmöglichkeiten.

Geparkt haben wir am Nationaltheater direkt am Fluss. Wir wurden vom Parkplatzwart direkt in einen ausreichend großen Parkplatz für unseren Campervan eingewiesen. Von da aus waren es gerade mal 5 Minuten bis zur Lateinerbrücke, unser erster Stopp in Sarajevo. Die Lateinerbrücke ist eine tolle Fotokulisse, und, wir haben dort mit Freuden festgestellt, dass direkt neben den Sehenswürdigkeiten Stadtpläne hängen, auf denen Routen eingezeichnet sind, um alle Sehenswürdigkeiten abzulaufen.

Und genau das haben wir auch gemacht und sind von da aus rüber zur Kaisermoschee, die direkt um die Ecke war. Leider war die Moschee am Tag unseres Besuchs geschlossen, aber auch von außen war sie schön und wir konnten durch ein kleines Tor in den Innenhof spinsen.

Gegenüber der Kaisermoschee, also auf der anderen Seite des Flusses, liegt die große Altstadt von Sarajevo mit ihren Basarstraßen. Durch die Basarstraßen kannst du ewig laufen, und wirst immer wieder etwas neues sehen. Uns hat das total gut gefallen! Überall zwischen den kleinen Geschäften mit teils handgemachten und teils importieren Dingen gibt es tolle klassische Cafés mit kleinen Stühlen und bosnischem Kaffee – den unbedingt mal probieren! Erinnert ein bisschen an türkischen Kaffee und ist eher dickflüssig, und er wird mit einem großen Stück Zucker getrunken, dazu ein paar bosnische Süßigkeiten, an deren Namen ich mich leider nicht erinnern kann – aber es war toll!

Mit unseren Hunden konnten wir Sarajevo übrigens auch problemlos erkunden. Solange dein Hund stadterprobt ist, sehen wir hier überhaupt kein Problem. Zwischendurch wirst du nur einigen Katzen über den Weg laufen, Straßenhunde haben wir in der Stadt keine gesehen. Auch in Cafés und Restaurants war es kein Problem, das unsere Hunde mitkommen – wir haben allerdings auf Grund der warmen Temperaturen nur draußen gesessen. Und da, vor allem in der Basarstraße, viele Katzen leben, stehen auch vor vielen Geschäften Wassernäpfe.

Zum höchsten Berg: dem Bjelašnica (H)

Hinter Bosnien & Herzegowinas Hauptstadt Sarajevo führt eine Straße ins Olympiadorf Igman. Das Olympiadorf ist hauptsächlich auf Skitourismus ausgelegt und noch ziemlich im Aufbau (Stand September 2023). Bis dahin ist die Straße asphaltiert und du kannst von da aus auch wunderbar einen Ausflug zur alten Olympia Bobbahn und zur Skischanze aus dem Jahr 1984 machen. Beides tolle Zeitzeugen – durch die Olympiabobbahn kannst du sogar durchlaufen, von Anfang bis Ende.

Direkt hinter Igman führt eine Straße hoch Richtung Bjelašnica, der mit seinen 2.067 m der höchste Berg in Bosnien & Herzegowina ist. Bei Google Maps wirst du den Weg hinter dem Hotel Heaven Hills finden (43.71398905499055, 18.289266050960823) . Der Weg ist geschottert und kann, wenn es viel geregnet hat, auf dem ersten Stück eventuell ein ausgewaschene Löcher haben. Es geht erst durch einen Wald, bis du irgendwann aus dem Wald rauskommst und direkt auf die Hochebene und den Bjelašnica schaust. Ein ganz tolles Schauspiel!

Auf den Bjelašnica kannst du übrigens mit dem passenden Fahrzeug bis zur Spitze fahren, auf Google Maps kannst du die Serpentinen-Straße kurz vor der Spitze sehen. Das letzte Stück Weg besteht allerdings aus sehr sehr grobem Geröll und hat viele Absätze die teilweise sehr hoch sind. Neben Allrad ist hier auch sehr viel Bodenfreiheit erforderlich, wir haben einen Hilux hochfahren sehen.

Alternativ kannst du die Hochebenen auch erreichen, wenn du von Igman aus bis zur Stadt Brda fährst, bis dahin ist alles asphaltiert. Erst hinter Brda fängt die Schotterpiste an. Anders als vom Bjelašnica aus kommend, bist du dann aber schon auf der Hochebene und fährst nur noch über die Schotterpiste auf gerader Fläche, ohne Steigungen. Wir haben auf dem Stück jede Art von PKW gesehen, daher auch für jedes Fahrzeug machbar.

Die Hochebenen haben kaum Handyempfang, den brauchst du aber auch nicht, da du sowieso damit beschäftigt sein wirst, aus dem Staunen nicht mehr rauszukommen. Die Aussicht ist einfach atemberaubend, weit und breit nichts als weite Ebenen, Wildpferde und vielleicht der ein oder andere Schafshirte. Unbedingt dran denken, die Kameraakkus vorher alle aufzuladen, denn die wirst du brauchen!

Wenn du der Schotterpiste in den Hochebenen folgst, wirst du irgendwann im höchstgelegenen Dorf von Bosnien & Herzegowina landen: Lukomir.

Das höchstgelegene Dorf in Bosnien & Herzegowina: Lukomir (I)

Lukomir ist das höchstgelegene und bewohnte Dorf in Bosnien & Herzegowina. Es liegt auf 1.455 m und wird nur von April bis Oktober bewohnt, in den Wintermonaten ist es so abgeschieden vom Rest der Zivilisation, dass der größte Teil der ca. 60 Einwohner runter in die Städte ziehen.

Lukomir ist über eine Schotterpiste von Brda aus erreichbar, den genauen Weg haben wir im Abschnitt vorher über den Bjelašnica beschrieben.

Der Tourismus ist aber auch im abgelegensten Dorf des Landes schon angekommen. Direkt am Dorfeingang erwartet dich ein Bikeverleih und gleich dahinter einige Gästehäuser mit Restaurant und Übernachtung. Auch ein paar Souvenirläden mit Mützen und Handschuhen aus lokaler Wolle.

Wir haben mit unserem Camper im Innenhof des Gästehauses Kapija übernachtet. Im September 2023 war der Besitzer gerade dabei, den Innenhof auszubauen, so dass Camper dort ebenerdig und gerade stehen können. Wir dürften für ein Abendessen im Restaurant umsonst dort übernachten und haben dort das beste bosnische Burek überhaupt gegessen. Also haben wir es uns nicht nehmen lassen, gleich am nächsten Morgen auch dort zu frühstücken und wurden mit tollem Schafskäse und Schinken aus dem Dorf überrascht. Unsere Hunde waren ebenfalls total willkommen und durften sogar mit rein in die Gaststube – was in den meisten Balkanländern nicht selbstverständlich ist. Wir können euch das Gästehaus Kapija uneingeschränkt und von Herzen empfehlen! Solltest du dort vorbeikommen, gib dem schwarzen Hund der Besitzer ein extragroßes Stück Käse von uns, er war so ein Goldstück! ♥

Von Lukomir aus kannst du ein paar tolle Wanderungen in die umliegenden Gebiete unternehmen. Das Dorf selber ist mit seinen ca. 60 Einwohnern nicht sehr groß, aber uns hat es sehr viel Freude bereitet, durch die Häuser mit ihrer ursprünglichen Bauweise zu spazieren. Immer begleitet von den örtlichen Hütehunden, die zwar etwas skeptisch aber alle freundlich waren, auch gegenüber unseren beiden Hunden (von denen einer ein Rüde ist). Abends werden die Schafe und Kühe, die tagsüber auf den umliegenden Wiesen grasen, durchs Dorf getrieben, auch das war ein tolles Schauspiel.

Grenzübergang Hum - über den Canyon nach Montenegro (J)

Wir sind von Bosnien & Herzegowina aus gleich rüber nach Montenegro. Da wir in Montenegro erstmal Richtung Norden wollten, hat es sich angeboten, diesen nördlichen Grenzübergang in Bosnien & Herzegowina zu wählen. Wir wussten nicht, dass der Grenzübergang eine einfache Brücke aus Holz und Stahl über den Canyon ist. Wir sind aus dem Staunen gar nicht mehr rausgekommen.

Durch den Sutjeska Nationalpark geht es bis in die kleine Arbeiterstadt Brod, bevor es irgendwann Offroad Richtung Montenegro geht. Tipp: Der kleine Imbiss Restoran RIM war uns von der Straße aus aufgefallen, da wir vor dem letzten Stück noch Mittagessen wollten. Hier gab es super günstiges klassisches einheimisches Essen, und auch unsere Hunde wurden total lieb empfangen und gleich mit verköstigt.
Update: Wir haben den Imbiss drei Jahre später nochmal besucht – und was soll ich sagen: Das Essen war immer noch super, die Preise immer noch unfassbar niedrig und unsere Hunde haben wurden wieder mit verköstigt. Absolute Herzensempfehlung! ♥

Das letzte Stück bis nach Hum zieht sich und ist auch recht einsam, obwohl wir vom Weg aus unten am Fluss viele River Rafting Camps gesehen haben. Die schienen aber Ende September alle schon geschlossen zu haben.

Am Grenzübergang selber haben wir nicht schlecht gestaunt, was für eine abenteuerliche Brücke! Hier muss man etwas Zeit einplanen, da der Grenzübergang natürlich recht klein ist und dementsprechend wenig Personal zur Verfügung steht. Wir mussten ca. 1,5 Stunden warten, bis wir dran waren. Wer von hier aus nach Montenegro einreist, wird dahinter auch direkt eine der schönsten Panoramastraßen Europas befahren. da es nur einen Weg gibt. Lohnt sich!

Impressionen

Hast du Fragen oder Anmerkungen zu unserem Bosnien & Herzegowina-Roadtrip?

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