Während Sebastian in einem normalen Angestellten Verhältnis ist, bin ich (Anneke) seit einigen Jahren als Webentwicklerin selbstständig. Das bringt gewisse Freiheiten mit sich, wie beispielsweise die freie Auswahl meines Arbeitsortes oder meiner Arbeitszeit, aber auch eine große Verantwortung.
Wenn wir über einen längeren Zeitraum verreisen, kann ich die Arbeit nicht für mehrere Wochen am Stück fallen lassen. Meine Kunden sind schließlich auf mich angewiesen, da es keine Urlaubsvertretung gibt, und wenn ich nicht arbeite bzw. keine Projekte beende, kommt auch kein bzw. weniger Geld rein. Das sind alles Dinge, dessen man sich vorher bewusst sein muss und mit denen es verantwortungsvoll umzugehen gilt. Das finde ich allerdings auch alles gar nicht schlimm, da ich meinen Job und meine Selbstständigkeit liebe, und ich liebe es, in unserem Camper am Tisch zu sitzen, der Laptop läuft, neben mir ein Glas Cay und draußen vor der Tür die rauschenden Wellen vom Schwarzen Meer.
Router im Campervan verbauen
Wir haben uns kurz nach dem Kauf unseres Campers auf der Caravan Salon schlau gemacht, welche Möglichkeiten es gibt. Es gibt zahlreiche Hersteller, die Router inklusive Antenne für Wohnmobile verkaufen. Die Antenne wird in der Regel auf dem Dach angebracht, der Router im Innenraum. Im Router wird eine SIM Karte eingesetzt.
Wir haben auf der Caravan Salon schnell festgestellt, dass die Preisunterschiede immens sind und alle trotzdem perfektes Internet, auch an abgelegenen Ecken, versprechen. Direkt ein super teures Modell für 800€ zu kaufen haben wir aber auch nicht eingesehen, also haben wir uns für eines der günstigsten Modelle von Maxview entschieden, das gibt es übrigens u.a. Bei Fritz Berger. Wichtig: Es gibt zwei Modelle, eines ist nur 4G fähig, das neuere auch 5G fähig. Unbedingt beim Kauf drauf achten!
Für den Einbau wird zunächst die Antenne auf dem Dach verbaut. In der Regel wird die Antenne aufgeklebt, dazu eignet sich Sikaflex. Fragt mich nicht, wie man damit angebaute Teile wieder entfernt, ich glaube gar nicht. Alternativ kann die Antenne auch verschraubt werden, dazu müsste man aber Löcher in den Kasten Schrauben, darauf wollten wir gerne verzichten.
Das Kabel, welches Antenne mit Router verbindet, muss dann in den Innenraum gelegt werden. Wenn der Camper bereits eine Solarzelle oder eine TV-Antenne hat, gibt’s bereits ein Loch im Dach, um Kabel durchzuführen. Es kann aber sein, dass die Dachdurchführung getauscht werden muss. In unserem Fall gab es bereits eine für unsere Solarzelle, da passte allerdings nur ein Kabel durch. Die Dachdurchführungen gibt es u.a. bei Camping Wagner und können einfach getauscht werden.
Je nachdem, wo der Router im Innenraum angebracht werden soll, ist es dann noch notwendig, das Kabel bis zum Ort seiner Bestimmung zu ziehen. Wir haben über dem Fahrerraum ein schmales Staufach, darin haben wir den Router ganz auf der rechten Seite angebracht, so dass er hinter der Abdeckung verschwindet und nicht zu sehen ist.
Uns ist beim Gebrauch schnell aufgefallen, dass wir mit geschlossener Schiebetür draußen kaum noch Empfang hatten. Das ist leider der Nachteil eines Kastenwagens, da der Kasten selber jeglichen Empfang schluckt. Das sorgt leider auch dafür, dass man ohne WLAN manchmal gar keinen Handyempfang im Camper hat, sobald man draußen geht sind die Empfangsbalken hingegen wieder voll.
Aus dem Grund haben wir am Router eine zusätzliche Antenne angeschlossen (der Router hat entsprechende Anschlüsse dafür). Die Antenne hat ein langes Kabel und ist magnetisch, so können wir sie bei Bedarf auch draußen am Camperfestmachen, wenn wir draußen sitzen. War allerdings mit Antenne gar nicht mehr nötig, seitdem ist der Empfang super draußen.
Außerdem haben wir einen kleinen Schalter eingebaut, auf beiden Bildern oben rechts in der Ecke zu sehen, um den Router von der Stromzufuhr zu trennen. Wenn unser Campervan beispielsweise Zuhause steht und gerade nicht benutzt wird, wird ja auch der Router nicht benötigt, also schalten wir ihn ab, um keinen unnötigen Strom zu verbrauchen.
SIM Karte im Ausland kaufen
Solange wir innerhalb der EU, oder in einem EU Roaming Land wie z. B. Norwegen sind, nutzen wir unser Datenvolumen unseres Mobilfunkvertrags. Die meisten Anbieter geben die Möglichkeit, zum Vertrag eine zweite SIM-Karte zu nutzen, die als reine Datenkarte gilt und das Datenvolumen des Hauptvertrags mitnutzt. Die ist fast immer im Router drin.
Wenn es für uns ins Nicht-EU-Ausland geht, kaufen wir vor Ort eine Sim-Karte. Dazu machen wir uns vorab schlau, welcher Anbieter im jeweiligen Land den besten Empfang hat. Wir nutzen dafür die Website von nPerf.com. Da kann das Land ausgewählt werden, anschließend jeder einzelne Mobilfunkanbieter, den es im Land gibt. Auf einer Karte könnt ihr dann sehen, wie gut der Empfang im Land ist, aufgeteilt in E, 4G und LTE. Wir entscheiden uns dann immer für den Anbieter mit dem besten Empfang und machen uns auf der Website schlau, was es für Prepaid Karten gibt.
Meistens stellen wir fest, dass der Ausbau des Mobilfunknetztes überall besser ist als hier in Deutschland. Traurig aber wahr. Auch die Kosten für Datenvolumen sind überall deutlich geringer. In Montenegro gibt es beispielsweise eine Touristen SIM Karte mit 100 GB Datenvolumen für gerade mal 12€.
Eine andere Alternative ist Starlink. Das macht vor allem für Vollzeit-Reisende Sinn, ist aber aktuell noch auf Europa beschränkt. Der Ausbau in den asiatischen Raum läuft allerdings.